Aktuelles
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Marion Schmid in den Vorstand des Landesseniorenrats wieder gewählt
– Ärger bei der Unterstützung durch das Land: 10 Cent pro Seniorin oder Senior im Jahr
Esslingen. Seit drei Jahren vertritt Marion Schmid aus Schopfloch-Oberiflingen, den Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes im Vorstand des Landesseniorenrats, vergangene Woche (13.11.2024) wurde sie bei der diesjährigen Mitgliederversammlung mit dem besten Stimmenergebnis aller Beisitzer der Landesorganisationen wiedergewählt. Beworben hatte sie sich mit ihren Aussagen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz, ihrem Engagement für die Gewährleistung wohnortnaher Infrastruktur für den alltäglichen Bedarf, der Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Suche nach Wegen aus dem Personalnotstand in der Pflege. Der gelernten Krankenschwester standen bei der Wahl 13 Mitkonkurrierende entgegen, zehn Beisitzer Posten waren zu wählen.
Bei der eintägigen Veranstaltung, an der auch der Freudenstädter Kreisseniorenvorsitzende Martin Zerrinius teilnahm, warf der Vorsitzende des Landesseniorenrats, Prof. Dr. Eckart Hammer, einen Blick auf die ältere Generation und stellte dabei fest, dass im Jahr 2023 jede fünfte Person in einem Haushalt in Baden-Württemberg 65 Jahre und älter war. Die heutige ältere Generation ist leistungsfähig, kreativ und innovativ und zeichnet sich durch eine Vielfalt an Lebensentwürfen, Bildungsniveaus und Lebensstilen aus. Sie bildet eine Ressource, die die Gesellschaft sowie jeden Einzelnen bereichert, weshalb die Allgemeinheit auf die älteren Generationen und ihre wertvollen Sachkenntnisse nicht verzichten kann.
Und die Zukunft braucht das Engagement der Älteren, die sich mit den Jungen dafür einsetzen, dass auch für die kommenden Generationen unsere Erde lebenswert bleibt. Es geht darum, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen den Generationen zu schaffen und die Perspektive künftiger Generationen in heutige Entscheidungen einzubeziehen.
Noch nie war die Nachbarschaft, das Quartier, so wichtig wie heute. In Zeiten, in denen ambulante Pflegedienste überlastet sind, Pflegeheime wegen Personalmangel schließen müssen und familiäre Netze ausdünnen, kommt es darauf an, sich in seinem sozialen Nahraum so gut zu vernetzen, dass man möglichst lange zu Hause wohnen bleiben kann. Eine hohe Lebensqualität in der Wohngegend, im Quartier, geht eng damit einher, ob Menschen in ihrer Wohnung gut zurechtkommen, sich in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen und sich letztlich auch mit ihrem Wohnort oder Wohnviertel identifizieren, einbringen und ehrenamtlich engagieren.
Seniorenvertretungen auf lokaler und Landkreisebene kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, als Sprachrohr für die konkreten Interessen älterer Menschen zu fungieren, Wünsche zusammenzufassen und so den Forderungen an Politik und Verwaltung mehr Gewicht zu verleihen. Seniorenräte setzen sich insbesondere für diejenigen ein, die oft übersehen oder vergessen werden – Menschen auf der Schattenseite des Lebens, von Armut Bedrohte, Einsame, Isolierte, Kranke und Hilfsbedürftige. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels muss eine altersgerechte Politik darauf abzielen, die Selbstbestimmung, Würde und gleichberechtigte Teilhabe älterer Menschen über alle Lebensbereiche hinweg zu stärken. Das Hauptziel eines solchen Age Mainstreamings besteht darin, eine Gesellschaft für alle Lebensalter zu erreichen, in der eine gerechtere Entwicklung innerhalb der Gesellschaft allen Altersgruppen zu Gute kommt.
Völliges Unverständnis hatten die Delegierten der Mitgliederversammlung für die Förderung des Landesseniorenrats durch die grün-schwarzen Landesregierung. Seit fünf Jahren ist der Zuwendungsbetrag der Landespolitik für die Seniorenarbeit unverändert bei 250.000 Euro pro Jahr, trotz Lohn- und Preissteigerungen in den vergangenen drei Jahren. Umgerechnet bedeutet dies bei rund 2,5 Millionen Seniorinnen und Senioren im Land eine finanzielle Förderung von 10 Cent im Jahr. Dies hat zur Folge, dass beim dreiköpfigen Team der Geschäftsstelle, die Arbeitszeiten reduziert und die Mitgliedsbeiträge um bis zu 50 Prozent erhöht werden mussten. Alle anderen, ob Vorstand oder Mitglieder im Landesseniorenrat, arbeiten ausschließlich ehrenamtlich.
Auf dem Bild v. l. n. r.: Nach der Wahl gratulierten der Landesseniorenvorsitzende Prof. Dr. Eckart Hammer, Marion Schmid und Kreisseniorenvorsitzender Martin Zerrinius